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Ein Kleinkind sitzt in einer Kiste mit Obst. Um die Kiste herum sind ebenfalls diverse Früchte- und Gemüsesorten drapiert.

Kinder werden zu Werbezwecken instrumentalisiert. (Quelle: Instagram; Original unverpixelt)

Ein Mädchen liegt mit ihren zwei Puppen schlafend auf einem rosa Bettlaken. Der Kopf des Kindes ruht auf einem ebenfalls rosa Kissen. Das Mädchen trägt eine kurze blaue Hose mit Blümchenmuster. Das T-Shirt ist in der gleichen Farbe gehalten wie die Hose. Es handelt sich vermutlich um einen sommerlichen Schalfanzug. Das Mädchen schläft und merkt nicht, dass es fotografiert wird.

Kinder werden in intimen Momenten öffentlich zur Schau gestellt (Quelle: Instagram; Original unverpixelt)

Öffentliche Kindheit - Kinderbilder auf Instagram

Ein Kleinkind sitzt in einer Kiste mit Obst. Um die Kiste herum sind ebenfalls diverse Früchte- und Gemüsesorten drapiert.

Kinder werden zu Werbezwecken instrumentalisiert. (Quelle: Instagram; Original unverpixelt)

Ein Mädchen liegt mit ihren zwei Puppen schlafend auf einem rosa Bettlaken. Der Kopf des Kindes ruht auf einem ebenfalls rosa Kissen. Das Mädchen trägt eine kurze blaue Hose mit Blümchenmuster. Das T-Shirt ist in der gleichen Farbe gehalten wie die Hose. Es handelt sich vermutlich um einen sommerlichen Schalfanzug. Das Mädchen schläft und merkt nicht, dass es fotografiert wird.

Kinder werden in intimen Momenten öffentlich zur Schau gestellt (Quelle: Instagram; Original unverpixelt)

Privatsphäre mit Publikum

Kleinkinder auf der Toilette, beim Planschen, Schlafen oder Essen – viele Familien nutzen die Social-Media-Plattform Instagram als virtuelles Fotoalbum. Seit jeher geben Fotoalben Einblicke in die Privatsphäre der Familienmitglieder. Der entscheidende Unterschied: Auf Instagram werden die Bilder nicht nur als Erinnerungsstücke für den Eigengebrauch konserviert, sondern meist mit einer unüberschaubaren Öffentlichkeit im Internet geteilt. Ein Effekt davon ist, dass die Bilder oft positiven Zuspruch in zuvor ungeahntem Ausmaß erhalten und bei entsprechender Reichweite sogar rentabel werden können.

Inszenierung von Kindern als (Werbe-)Objekte

So ergeben sich für Instagram-Profile mit einer hohen Reichweite Möglichkeiten zur Monetarisierung durch Influencer-Marketing. Kinder werden im Zuge dessen zu Werbefiguren stilisiert. Es werden Produkte wie Kindermode, Spielzeug oder Kinderpflegeprodukte präsentiert und vermarktet. Teilweise wird der Nachwuchs aber auch für Produkte ohne expliziten Kinderkontext (z.B. Dekorations- oder Einrichtungsgegenstände) herangezogen.

Intime Kinderbilder – ein schmaler Grat zwischen süß, peinlich und riskant

Recherchen von jugendschutz.net ergaben außerdem, dass die meisten Eltern ihre Kinder auf Bildern unzureichend oder gar nicht unkenntlich machen und sie so leicht für andere Nutzer:innen identifizierbar sind. Gerade bei sehr intimen Bildern, die Kinder in unangenehmen und emotionalen Situationen zeigen, steigt das Risiko, Spott und Häme ausgesetzt zu sein. Für die auf den Fotos präsentierten Kinder steht somit die Wahrung der Persönlichkeitsrechte infrage. Bilder, die Kinder in knapper Kleidung oder gänzlich unbekleidet zeigen, können schlimmstenfalls von Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern gesammelt, kommentiert und in Foren geteilt werden.

Um den Schutz der Persönlichkeitsrechte von Kindern zu verbessern, müssen Social- Media-Anbieter klare Rahmenbedingungen schaffen und Erziehende stärker sensibilisiert werden. Darüber hinaus brauchen Kinder dem jeweiligen Alter angemessen sichere und gleichsam attraktive Angebote.

Welche Gefahren durch das Posten von Kinderbildern entstehen können und inwieweit damit Persönlichkeitsrechtsverletzungen einhergehen, zeigt der Report „Kinderbilder auf Instagram. Wann werden Persönlichkeitsrechte von Kindern verletzt?“.

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